Mittwoch, 30. September 2009

Für den Datenträgeraustausch mit Ihrer Bank werden alle 6-Zeilen Kontrollsummen gebildet.

Sie befinden sich im Zahlungseingangsbuchblatt und haben einen Lastschriftvorschlag erstellt. Nun möchten Sie die Diskette dazu erstellen und bekommen die folgende Fehlermeldung an den Kopf geworden:


„Achtung: Bei der Erstellung des Zahlungssatzes ist folgendes Problem aufgetreten. Für den Datenträgeraustausch mit Ihrer Bank werden alle 6-Zeilen Kontrollsummen gebildet. Bei der Ermittlung einer solchen Kontrollsumme für den Debitor XYZ sind die Rechnungsbeträge größer als die Zahlungsbeträge. Bitte ziffern Sie für Debitor XYZ die Zahlungen vor dem Zahlungslauf aus und löschen Sie die entsprechenden Zeilen aus dem Buchblatt.“

Aber was ist passiert?

Ganz einfach und Sie müssen sich nicht schämen deswegen, denn das folgende geschieht öfter als Sie denken und eigentlich ganz trivial: Sie haben vermutlich aus Versehen nicht die „Lastschriftdatei…“ sondern die „Zahlungsdatei…“ aufgerufen. Das kann schon mal vorkommen, schließlich liegen beide Aufruf unter dem selben Menübutton und können im Eifer des täglichen Gefechts auch mal durcheinander gebracht werden.

Rufen Sie in unserem Fall einfach nochmal die „Lastschriftdatei…“ auf und schon geht das Leben wieder weiter.

Donnerstag, 10. September 2009

Navision-Testmandant erstellen

Es gibt Geschäftsvorfälle, die man gerne einmal testen möchte, bevor man sie in der scharfen Anwendung einführt. Auch neue Mitarbeiter sollten vielleicht besser in einer Testumgebung prüfen, ob sie Aufträge korrekt anlegen und verbuchen können oder den Zahlungslauf beherrschen. In der laufenden Anwendung ist das Risiko zu groß, dass etwas schief geht und mitunter massenhaft Korrekturbuchungen gemacht werden müssen.

Klar - viele haben noch den CRONUS-Mandanten in der Datenbank. Aber die Daten darin entsprechen in den seltensten Fällen den Daten, mit denen die Mitarbeiter ihrer Arbeit nachgehen sollen.
Aber wie stellt man nun einen Testmandanten mit Echtdaten her?

Das ist ganz einfach. Machen Sie das am Besten aber erst dann, wenn kein Mitarbeiter mit der Navision-Datenbank arbeitet!
Führen Sie zu allererst eine Datensicherung der kompletten Datenbank durch! Dieser Schritt mag überflüssig erscheinen, aber wenn etwas schief gehen sollte, werden Sie froh sein, daran gedacht zu haben.

Erstellen Sie eine Datensicherung eines aktuellen Mandanten. Über das Menü Extra - Datensicherung erstellen geht das ganz problemlos. Wählen Sie aus der Liste der zur Verfügung stehenden Mandanten einen aus. Deaktivieren Sie die anderen Checkboxen, vergeben Sie einen Dateinamen und klicken Sie auf OK. Die Sicherung wird erstellt.

Der Clou kommt jetzt.
Benennen Sie den Echtmandanten um. Sie befinden sich noch in selbigen Mandanten. Gehen Sie in das Menü "Datei" - "Mandant" - "Umbenennen" und vergeben Sie einen neuen Namen, z.B. "Testmandant". Bestätigen Sie das Fenster und schon haben Sie den Testmandanten.

Aber wo ist der Echtmandant hin?
Den lesen Sie nun mit der zuvor erstellten Datensicherung wieder ein! Gehen Sie in das Menü "Extra" - "Datensicherung importieren". Wählen Sie das Sicherungsfile von vorhin aus und bestätigen Sie mit OK. Der Import wird je nach Mandantengröße wesentlich länger dauern als das Sichern, da die ganzen Sortierungsschlüssel neu aufgebaut werden müssen.

Und ein weiterer Fallstrick soll nicht unerwähnt bleiben: die Größe der Datenbank!
Prüfen Sie vor diesem Prozedere ob die Datenbank genügend freien Platz hat um beide Mandanten aufzunehmen. Das stellen Sie über das Menü "Datei" - "Datenbank" - "Information" fest. Reicht der Platz nicht aus, erweitern Sie die Datenbank entsprechend. ("Datei" - "Datenbank" - "Erweitern").
Und auch hier lauert mitunter eine Gefahr, die oftmals außer Acht gelassen wird: die Datensicherung!
Sehr häufig wird die Datenbank mittels Hotcopy zunächst auf eine andere Festplatte gesichert. Daran anschließend erfolgt häufig die Sicherung auf Band. Da die Datenbank durch den duplizierten Mandanten und/oder die Erweiterung entsprechend an Größe gewonnen hat, benötigen Sie auf der Zielplatte der Datensicherung entsprechend mehr Speicherkapazität! Stellen Sie unbedingt sicher, dass die täglichen(!) Sicherungen auch weiterhin problemlos funktionieren.

Wenn Sie all das bedenken werden Sie viel Freude an Ihrem Testmandanten haben.
Übrigens: Wenn Sie Objektupdates erhalten dann gelten die für alle Mandanten in Ihrer Datenbank; also auch für Ihren Testmandanten!

In einem weiteren Artikel erkäre ich Ihnen, wie Sie eine eigene Testdatenbank aufbauen und diese kennzeichnen. Warum letzteres mitunter wichtig ist, werden Sie in diesem weiteren Artikel ebenfalls verstehen lernen.

Haben Sie Fragen oder Anregungen zu diesem Posting? Zögern Sie bitte nicht die Kommentarfunktion zu nutzen. Vielen Dank!

Montag, 17. August 2009

Wie kann man in Navision ein DateFormula-Feld vorbelegen?

DateFormula ist ein spezieller Datentyp in Navision in welchem Datumsformeln gespeichert werden. Datumsformeln sind z.B. 1T, 7W, LJ und dienen der Berechnung von Datumsangaben mittels CALCDATE.
Gerade in Navision-Reports werden diese DateFormula-Felder sehr gern benutzt um eine Zeitspanne einzugeben, für welche Statistiken erstellt werden sollen. Manchmal ist es dann toll, wenn man dem Benutzer eine gewisse Vorgabe machen kann, wie z.B. die letzten 3 Monate.
Klar kann man 2 Eingaben vorsehen wie bspw. Von-Datum und Bis-Datum und dem Benutzer die Eingaben überlassen. Wie immer führen viele Wege nach Rom.

Möchte man nun aber mit einem DateFormula arbeiten kommt man sehr schnell zum dem Punkt wo man die Vorbelegung dem Feld zuweisen möchte. Schauen wir uns folgendes Beispiel an:

Variable DA-Formel vom Typ "DateFormula" ist definiert. Die Vorbelegung soll "-3M" sein, was für "vor 3 Monaten" steht.
Die Zuweisung eines Wertes zu einem Feld oder einer Variable in Navision erfolgt mittels " := ".
Also geben wir ein
DA-Formel := '-3M';

Leider führt das zu einem unschönen Compilerfehler beim Speichern. Aber wie kann ich dann eine Vorbelegung in ein DateFormula-Feld eingeben?

Nutzen Sie dazu die EVALUATE-Funktion. In unserem Fall funktioniert also die folgende Anweisung:
EVALUATE(DA-Formel,'-3M');

Mit EVALUATE können Sie in Navision DateFormula-Felder oder -Variablen vorbelegen.

Dienstag, 4. August 2009

Navision Lizenz einspielen

Auch wenn Navision bereits einige Jahre auf dem Buckel hat stelle ich doch immer wieder fest, dass bestimmte Dinge immer wieder den Anwender ins Schleudern bringen. Ein Fall, der öfter als gedacht vorkommt ist, das Module (sogenannte Granules) oder Erweiterungen nachlizensiert werden. Dann bekommen Sie als Anwender von Ihrem Partner oft eine Lizenzdatei zugeschickt und sollen diese in Ihre Datenbank einspielen.

"Bitte was?"
"Das letzte Mal als ich das machen mußte liegt gefühlte 100 Jahre zurück. Ich habe keine Ahnung was ich nun tun soll."
"Ich habe es bereits über den Objektdesigner und Import probiert, aber das klappt nicht."

Hier also die Erklärung:
Ich setze voraus, dass Sie die jeweilige Lizenzdatei auf Ihrer Festplatte gespeichert haben.

1. Lizenz navi_inf.dat in Navision 3.56 aktualisieren
Kopieren Sie die navi_inf.dat in den Ordner auf dem Server, wo der Navision-Server startet. Wo das ist, wird Ihnen sicher Ihr IT-Profi sagen können. Starten Sie dann den Serverdienst neu. Dazu haben Sie oft Command-Files zur Verfügung, von denen eines mit etwas ähnlichem wie "Stoppserver" und eines mit "Startserver" benannt ist. Führen Sie zunächst das Programm zum Stoppen und anschließend das Programm zum Starten des Servers aus.
Im Zweifelsfall booten Sie den ganzen Server neu.

2. Lizenz fin.flf in Financials, Attain und Dynamics NAV aktualisieren
Mit Einführung von Navision Financials wurde die fin.flf als Lizenzdatei eingeführt. Das hat sich bis heute nicht geändert. Wie Sie die Datei am besten in Ihr System einspielen hängt davon ab, ob Sie eine Native-Datenbank oder eine SQL-Installation haben.

2.1 Native Datenbank
Kopieren Sie die FIN.FLF in das Verzeichnis auf dem Server in dem die server.exe liegt, mit der Ihr Server startet. Wenn Sie beim Kopieren nicht gefragt werden, ob Sie die vorhandene Datei überschreiben möchten, sind Sie mit Sicherheit im falschen Verzeichnis.
Starten Sie dann den Serverdienst neu. Je nach Betriebssystem kommen Sie auf unterschiedliche Art und Weise in die Dienste-Verwaltung von Windows. (ggf. werde ich das in einem späteren Posting noch einmal aufgreifen. Merker an mich. Besteht Interesse bei Ihnen? Nutzen Sie bitte die Kommentarfunktion.). Suchen Sie sich einen Dienst der nach "Navisionserver" oder "Navision Financials Server" oder "Microsoft Business Solution Navision Server" riecht. Markieren Sie die Zeile und klicken Sie oben im Dienstefenster auf das Symbol mit dem Viereck und dem Dreieck rechts daneben. Denken Sie an Ihren DVD-Player oder Videorekorder und Sie werden verstehen was ich meine. :-)

Sollten Sie noch weitere Navision-Serverdienste (Applikationserver) am laufen haben, so wiederholen Sie das Procedere pro Serverdienst.

Mit dem Neustart des Serverdienstes ist die Lizenz aktiviert.

2.2. Fin.FLF für Navision auf SQL-Server einspielen
Ist das Einspielen der Navision-Lizenz unter Native-Bedingungen für viele noch ein Horror, so gestaltet sich das Updaten der Lizenz bei einer SQL-Server-Installation sehr einfach.
Klicken Sie im Menü "Extras" auf "Lizenzinformation" und nutzen Sie dort den Button "UPLOAD" (den haben Sie nicht in der Native-Version). Wählen Sie die Lizenzdatei und bestätigen Sie die Auswahl. Erledigt. Easy, oder?

PS: Wenn Sie jemand fragt, ob Sie eine Nativedatenbank oder eine SQL-Server-Datenbank haben und Sie sind sich nicht sicher, dann schauen Sie in die Lizenzinformationen (Menü "Extras"). Haben Sie da einen Upload Button, arbeiten Sie auf einer SQL-Datenbank, wenn nicht dann auf einer Native-Datenbank.

Haben Sie dazu noch Fragen? Soll ich bestimmte Aspekte detaillierter herausarbeiten?
Zögern Sie nicht und hinterlassen Sie mir einfach einen Kommentar. Ich werde Ihre Anregungen, Tipps und Kritik aufnehmen und berücksichtigen.
Keine Angst - dieses Blog beißt nicht. :-)

Mittwoch, 29. Juli 2009

Wenn man eine Form nicht mehr öffnen kann

Wirklich oft passiert im laufenden Betrieb folgendes: Man öffnet die Aufträge, arbeitet darin herum, setzt mitunter einen Filter, fakturiert oder löscht den Auftrag und geht aus der Auftragsmaske raus. Absolut nichts außergewöhnliches.

Beim nächsten Versuch in die Auftragsbearbeitung zu kommen kann aber folgendes passieren:
ERROR: "Der Verkaufskopf existiert nicht. Indentifizierende Felder und Werte ...."

Kennen Sie das auch? Und möchten Sie wissen wie Sie das Problem lösen können ohne gleich Ihre gesamten Einstellungen zu verlieren?

Hintergrund:
Navision speichert beim Verlassen die Werte und Filter welche Sie verwendet haben in einer eigenen lokalen Datei namens FIN.ZUP. Hier schlummern alle Ansichten, Filter, Spaltenverschiebungen, eventuell Ihre Anmeldung, Vorbelegungen für Reports etc. welche Sie in Navision gesetzt und benutzt haben. Das ist auch sinnvoll, sparen Sie sich doch viel Zeit dadurch dass Sie nicht jeden Tag alle Einstellungen erneut vornehmen müssen.
Beim Öffnen einer Form oder eines Reports oder sonst was in Navision schaut Navi in der ZUP-Datei nach, ob es nicht was brauchbares für den aktuellen Fall findet und lädt die Fundstücke. In unserem obigen Fall den Filter.
Nur das der gefilterte Satz u.U. nicht mehr vorhanden ist, weil er gelöscht oder fakturiert (und damit gelöscht) worden ist. Die Auftragsform versucht aufgrund des Filters trotzdem einen Satz zu finden, scheitert kläglich, wird hysterisch und wirft Ihnen die Fehlermeldung an den Kopf um sich anschließend aus der Auftragsverwaltung zu verabschieden.

Dumm nur, dass Sie um den Filter aufheben zu können erstmal in die Form hineinmüßten. Aber das geht gerade nicht mehr.
Ein Teufelskreis!

Früher hat man als Unwissender (zu denen ich mich auch zählte) dann empfohlen, Navision zu beenden und die ZUP-Datei zu löschen. Damit einhergend bedeutete dies natürlich den Verlust aller persönlichen Einstellungen und das nachvollziehbare Stöhnen und Fluchen war nicht zu überhören.

Aber es geht auch anders! Sie benötigen dazu nur Zugriff auf den Objektdesigner (Menü "Extras") und ein wenig Hintergrundwissen. Ach ja - Sie müssen das auch nicht unbedingt an dem Arbeitsplatz machen, wo der Fehler auftritt. Jede andere Arbeitsstation reicht völlig aus.

Sie gehen in den Objektdesigner, klicken dort auf FORMs und suchen sich die Form, welche Ihnen gerade Kopfschmerzen verursacht. In unserem Fall die Form 42! Sie positionieren den Cursor in dieser Zeile und drücken Sie F11.

"Soll die Form ... kompiliert werden?"

Sie beantworten das mit einem beherzten OK.

Das wars auch schon. Kein Weinen, keine Bestürzung, kein Aus-dem-Fenster-stürzen.
Die betroffene Arbeitsstation beendet Navision und startet Navision neu und ..... kommt wieder in die Auftragsmaske hinein. :-)

Wie Sie sehen kann man dieses gar nicht mal so seltene Phänomen elegant und ohne Verlust der gesamten Einstellungen durch das Löschen der ZUP-Datei heilen.

Samstag, 25. Juli 2009

Navision Module für "Interner Fehler ... in Modul ...."

Wenn es mal wieder soweit ist und Navision mit einer seiner berüchtigten Fehlermeldungen den Dienst quittiert, dann starrt man als User erstmal recht verdattert auf die eher kryptischen Texte und Hinweise. Dabei zeigt Navision im Falle eines internen Fehlers schon recht genau mit dem schlauen Zeigefinger auf die Wunde. Naja - manchmal ist die Sicht recht verschwommen, ein andermal überhaupt nicht nachzuvollziehen. Doch aus der Modulnummer können Sie schon einmal erahnen in welcher Richtung Sie ermitteln müssen.

Folgende Module kommen Ihnen manchmal mit Fehlermeldungen in die Quere:
1 Operating System
5 Trees (keyed index trees)
9 Type
11 Attributes
15 Stack Manager
17 File
18 Large Fixed Decimal Numbers
19 Database
24 MiniTree
25 Help Lookup
27 OIO (backup and restore?)
30 Presentation Object Manager
35 OCX
36 OCX Type
40 RunTime
41 Evaluation
42 Format
45 String
46 Date
47 Text Conversion
50 Binary Coded Decimal (Decimal No.)
60 UA (The connection between the Database and Forms)
61 UA_Control (Controls use in the connection between the Database and Forms)
70 Application Object
71 Report Object
77 Dataport Object
80 Execute External Program
81 Form Object
101 AL_Run (C/AL Stack Machine Interpreter)
102 C/AL (compiler and editors)
103 Codeunits
110 Data Manager
111 Wizards
112 Printer Driver
160 License File
165 unknown (fields?)
169 Binary Object Import/Export
200 Development System
243 NetBIOS
244 TCP/IP

Donnerstag, 23. Juli 2009

Navision - Tipps und Tricks - Was Sie erwarten können

Ich arbeite seit vielen Jahren mit Navision oder wie es seit einiger Zeit heißt: Microsoft Dynamics Nav, welches momentan in der Version 9 vorliegt. Aber um diese Version geht es hier vorerst nicht.

Es gibt viele, viele Firmen welche noch auf die "alten" Navision-Systeme zurückgreifen. Angefangen von der DOS-Version 3.56a, über die Navision Financials bis zu den Navision Attain - Versionen. Bei diesen Navisionversionen ist der Lifecicle bei Microsoft abgelaufen. Das heißt - es werden keine Servicepacks mehr zur Verfügung gestellt und auch Support ist nur schwer zu bekommen. Wenn Sie hier einen fähigen Microsoftpartner an der Hand haben, der Ihnen bei diesen Versionen noch helfen kann, dürfen Sie sich glücklich schätzen.

Im Laufe der Jahre meiner Arbeit mit Navision habe ich natürlich die eine oder andere Hürde nehmen müssen und viele "geheime" Tipps und Tricks gelernt, die spätestens mit Navision 9 überflüssig geworden sind, da diese neue Version kein Vergleich mehr mit den bisherigen Navisionversionen zuläßt.
Ich möchte also an dieser Stelle mein Wissen dokumentieren und hoffe, dass ich Ihnen mit den Tipps und Tricks bei Ihrer täglichen Arbeit helfen kann.